Informationen zum Thema Harnsteine

Ganz allgemein gesprochen sind Harnsteine Ablagerungen aus Harnsalzen. Sie kennen die Begriffe Nierenstein, Harnleiterstein oder Blasenstein. Allesamt sind dies Harnsteine, wobei die Organbezeichnung auf den Entstehungsort bzw. den Sitz der Steine hinweist. Der Oberbegriff Harnstein gibt Aufschluss über das Resultat, nämlich die Ablagerung aus schwer löslichen Harnsalzen.

Harnsteine können also in der Niere, genauer in ihren Kelchen und ihrem Becken, im Harnleiter oder in der Blase gebildet werden. Ein Stein entsteht dann, wenn die Salze aus dem Harn durch hohe Konzentration ausfallen und sich mehrere Kristalle zu einem Steinkern zusammen lagern. Es entsteht ein festes Gebilde, dass ab einer Größe von 2-3 mm mittels Ultraschall und Röntgen nachgewiesen werden kann. Das Harnsteinleiden kann als eine Zivilisationskrankheit bezeichnet werden, da allein bis zu 5 % der Bevölkerung in der Bundesrepublik Deutschland von einem Steinleiden betroffen sind.

Harnstein ist nicht Harnstein – Steinarten

Für die Bestimmung von Ursachen der Steinbildung ist die Kenntnis über die Zusammensetzung der Harnsteine von großer Bedeutung.

Wir unterscheiden 3 Gruppen:

  1. Steine mit genetischen Ursachen (Zystin, Xanthin)
  2. Steine auf Grund von Harnwegsinfektionen (Struvit, ggf. Karbonatapatit)
  3. Steine durch Ernährungsfehler (Harnsäure, Kalziumoxalat)

Koliken als Beschwerden

Durch Harnsteine verursachte Schmerzen werden als Koliken bezeichnet, die jedoch nicht von jedem Stein hervorrufen werden. Wenn ein Stein in den Harnleiter gelangt, versucht dieser ihn wieder loszuwerden und auszustoßen, wobei es zu plötzlich einsetzenden und wehen-artigen Schmerzen kommt. Übelkeit und Brechreiz sind quälende Begleiter einer Kolik.

Was unternimmt der Arzt?

Um die Schmerzen zu lindern, werden krampflösende Medikamente gespritzt. Der Patient wird einer gründlichen Untersuchung zur Steinlokalisation unterzogen (Ultraschall, Röntgen). Steine können spontan abgehen, Harnsäuresteine können medikamentös aufgelöst werden. Für andere Steinarten stehen verschiedene operative Techniken – wie mechanische Zertrümmerung (ESWL) oder die Zerstörung mittels Ultraschall und Laser zur Verfügung.

Vorbeugen ist besser

Damit kleine Steine im Fluss bleiben und abgehen können, sollte Mann/Frau viel trinken. Neben einer reichlichen Flüssigkeitszufuhr kann einer Steinbildung durch folgende Maßnahmen vorgebeugt werden:

  • regelmäßige sportliche Betätigung
  • Radfahren, Treppensteigen, Gartenarbeit, Spazierengehen
  • Achtsamkeit auf ein angemessenes Körpergewicht
  • eine gesunde, abwechslungsreiche Kost
  • ausreichendes Trinken (2,5 l/Tag)
  • Beachten der Umgebungstemperatur (Unterkühlung)

Achten Sie darauf abwechslungsreich zu trinken. Als „Spülmittel“ ungeeignet sind alkoholische Getränke, schwarzer Tee, Cola und Fanta. Zu empfehlen sind hingegen harntreibende Tees aus Heilkräutern (Birkenblätter, Brennnessel, Löwenzahn, Liebstöckel und Goldrute), wasserverdünnte Fruchtsäfte, Mineralwasser oder Kräutertees (Kamille, Hagebutte).

Ernährungsempfehlung

Betroffene sollen und brauchen auf die vermeintlichen Genüsse unserer heutigen Konsumwelt nicht zu verzichten, sollten aber der Gesundheit zuliebe in vernünftigem Maße damit umgehen. Ein ausgewogener Speiseplan beinhaltet eine flüssigkeits- und vitaminreiche, fett- und eiweißbeschränkte Kost mit Vollkornprodukten, frischem Obst und Gemüse. Eiweißreiche Lebensmittel (Wurst, Fleisch, Fisch und Käse) sind zu reduzieren. Ratsam sind weiterhin 2 fleischfreie Tage pro Woche.