Informationen zum Thema Blasentumor

Ein Krebs der Harnblase ist eine äußerst „heimtückische“ Geschwulst, denn der Blasentumor kann jahrelang wachsen, ohne dass sich Beschwerden einstellen und die Betroffenen davon etwas merken. Für einen Blasenkrebs gilt jedoch auch, was für alle anderen bösartigen Erkrankungen gilt: Je früher sie erkannt werden, desto besser sind die Behandlungs- und Heilungschancen.

Wenn plötzlich, wie aus heiterem Himmel, der Urin einmal oder wiederholt blutig verfärbt ist, besteht der dringende Verdacht auf Blasenkrebs. Dieses Leitsymptom tritt leider nicht zu Beginn der Erkrankung auf. Weitere Beschwerden, die den Verdacht auf einen Blasentumor nahe legen, sind ein erschwertes, bisweilen schmerzhaftes Wasserlassen und häufiger Harndrang. Diese Symptome können jedoch auch als eine Blasenentzündung fehlgedeutet werden. Damit besteht die Gefahr, dass die Diagnose Blasenkrebs verschleppt wird.

Männer sind häufiger betroffen als Frauen

Tumoren der Blase und der oberen Harnwege sind die am besten untersuchten Krebsarten im Zusammenhang mit Risikostoffen aus der Arbeitswelt. Demnach sind besonders Arbeitnehmer in der chemischen-, Gummi-, Farbstoff-, und Lederindustrie, Tankwarte sowie Fernfahrer gefährdet. Auch Raucher und Personen, die jahrelang Schmerzmittel einnehmen, haben ein erhöhtes Krebsrisiko. Des Weiteren begünstigen chronische Blasenentzündungen und Harnabflussstörungen die Entstehung der Tumore. Männer sind dreimal so häufig betroffen wie Frauen.

Die krebsauslösenden Substanzen werden in der Industrie und beim Rauchen über die Haut oder mit der Atemluft aufgenommen und anschliessend mit dem Urin wieder ausgeschieden. Auf diesem Weg kommen sie in Kontakt mit der Harnblase. Die Zeitspanne, bis sich ein Tumor bildet, kann 15 bis 30 Jahre betragen.

Blutiger Urin – was tun?

Die Ursache für Blut im Urin muss beim Urologen abgeklärt werden. Dazu ist eine Standarddiagnostik festgelegt – Urinuntersuchung, Ultraschall, Röntgen und ggf. eine Blasenspiegelung zum Absuchen der Harnröhre und Blase nach Tumoren. Als zusätzliche Untersuchungsmethode steht die Urinzytologie zur Verfügung. In einer Urinprobe wird unter dem Mikroskop nach bösartigen Zellen gefahndet.

Test mit Tumormarker

Für die frühzeitige Diagnose Blasenkrebs steht jetzt ein einfach anzuwendender Test zur Verfügung, der doppelt so genau ist wie die Urinzytologie. Er arbeitet mit dem Tumormarker NMP 22 (tumorassoziertes nukleäres Matrixprotein). Tumormarker sind Eiweiße, die von Krebszellen produziert werden. Das NMP 22 lässt sich im Urin nachweisen.

Der Test ist zur Therapieüberwachung und auch zur Suche nach Blasentumoren geeignet. Der Patient braucht zur Diagnostik nur 1 Urinprobe abzugeben. Wie wichtig eine frühzeitige Diagnose des Blasentumors ist, belegen die Zahlen: bei bis zu 22 % der Patienten liegt bei der Diagnose bereits ein Krebs vor, der in die Blasenwand eingewachsen ist und somit eine ungünstige Prognose hat. Durch eine frühzeitige Diagnose und eine entsprechende Therapie können schwere Operationen wie die vollständige Entfernung der Harnblase verhindert werden.